In unserer Pränatalsprechstunde werden hauptsächlich erweiterte oder zusätzliche Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft durchgeführt, um detaillierte Informationen über die Gesundheit und Entwicklungszustand Ihres ungeborenen Kindes zu erhalten. Bei festgestellten Risiken oder Erkrankungen können nach ausführlicher Beratung die notwendigen Maßnahmen eingeleitet und die Schwangerenvorsorge angepasst werden.
1. Trimenon
Ersttrimester-Diagnostik
(11+0-13+6 Schwangerschaftswochen)
Es erfolgt ein detailliertes frühes Organscreening, das sogenannte Ersttrimesterscreening zur Entdeckung von Fehlbildungen. Wir beurteilen Arme und Beine, Kopf und Gehirnwachstum, Wirbelsäule, Bauchwand, Nieren, Harnblase und das Zwerchfell. Durch eine frühe Echokardiographie erkennen wir bereits schwere Herzfehler. Die Messung der Nackenfalte und weiterer Marker (Nasenbein, Ductus venosus) und die individuelle Risikoberechnung für eine kindliche Trisomie gehören ebenso dazu. Hier werden somit auch Fehlbildungen früh erkannt, welche durch die alleinige Durchführung des sogenannten NIPT-Testes übersehen werden. Wird der NIPT-Test gewünscht, können wir diesen im Anschluss durchführen.
Außerdem erfolgt ein Screening für das Risiko einer Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie). Dies ist eine Erkrankung, die im Verlauf der Schwangerschaft auftreten kann und zum Beispiel einen erhöhten mütterlichen Blutdruck und Wachstumsstörungen beim Kind verursacht. Wir berechnen unter anderem mittels Blutdruckmessung, Blutflussmessung ihrer Gebärmutter-Gefäße und der Bestimmung des PlGF (placenta like growth factor) im mütterlichen Blut ein individuelles Risiko. Stellen wir ein hohes Risiko fest, so können wir dieses durch eine Therapie mit niedrig dosiertem ASS deutlich senken. Das Ersttrimesterscreening ist in der Regel keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen, für privat Versicherte werden die Kosten meistens übernommen.
2. Trimenon
Feindiagnostik, Organscreening,
Fehlbildungsultraschall
(circa 20. – 23. Schwangerschaftswochen)
Die differenzierte Ultraschalluntersuchung im 2. Trimenon ist eine umfangreiche Untersuchung, die weit über die von den Mutterschaftsrichtlinien geforderten Kriterien hinausgeht. Sie nimmt etwa 30 Minuten in Anspruch, wobei hier die Lage des Kindes und die Schallbedingungen (z.B. Stärke der Bauchdecke) auschlaggebend sind.
In dieser Ultraschalluntersuchung wird die Entwicklung aller kindlichen Organe inklusive des Herzens mittels fetaler Echokardiographie genau untersucht. Auch die Größe des Kindes, das Knochenwachstum, die Lage und das Aussehen der Plazenta werden beurteilt. Mithilfe der Dopplersonographie wird die Durchblutung des Kindes und der Gebärmuttergefäße dargestellt. Der optimale Untersuchungszeitpunkt für die Untersuchung liegt zwischen der 20. und 23. Schwangerschaftswoche.
Durch diese feindiagnostischen Untersuchungen können neben Herzfehlern eine Vielzahl an Fehlbildungen z.B. der Wirbelsäule, der Nieren oder auch des Gesichtes diagnostiziert werden, die im Rahmen des Ersttrimesterscreenings noch nicht sichtbar sind. Abhängig von der Lage des Kindes können wir auch die 3D-Sonographie nutzen.
Sollte sich in dieser Untersuchung der Verdacht auf eine Erkrankung des Kindes erheben, so werden wir gemeinsam mit Ihnen die weiteren Möglichkeiten besprechen. Die Durchführung einer genetischen Diagnostik (z.B. Amniozentese), weitere Untersuchungen (z.B. fetales MRT) und eine spezielle kinderärztliche Beratung werden wir mit Ihnen planen und Sie bei der Wahl der Geburtsklinik unterstützen.
3. Trimenon
Späte Feindiagnostik und Verlaufskontrollen
(circa 30. Schwangerschaftswoche)
Die Untersuchung im letzten Schwangerschaftsdrittel dient in erster Linie der Kontrolle des kindlichen Wachstums. Durch die Bestimmung der Fruchtwassermenge und die Untersuchung mütterlicher und kindlicher Gefäße mittels Dopplersonographie kann die Versorgung des Kindes beurteilt werden.
Somit können kindliche Gefahrenzustände meist rechtzeitig erkannt werden. Insbesondere bei Auffälligkeiten im Rahmen der Feindiagnostik im 2. Trimenon, bei Mehrlingsschwangerschaften, Verdacht auf Mangelversorgung, veränderter Fruchtwassermenge, aber auch bei Verdacht auf das Vorliegen einer kindlichen Infektion oder Blutgruppenunverträglichkeit werden Untersuchungen in diesem Zeitraum veranlasst.
Manche Veränderungen können auch erst in diesem fortgeschrittenen Schwangerschaftsalter erkannt werden (z.B. Herzscheidewanddefekte, Harnabflussstörungen, Gehirnfehlentwicklungen). Zum Organscreening oder zu einer Verlaufskontrolle werden Sie meistens bei Risikofaktoren auf Veranlassung Ihrer/m betreuenden Frauenarzt/ärztin zu uns überwiesen. Im Rahmen eines Aufklärungsgesprächs vor Beginn und nach Abschluss der Untersuchung können wir gerne offene Fragen klären.
Dr. med. Ágnes Vajda
Fachärztin für Frauenheilkunde
Paracelsusstraße 30
91413 Neustadt a.d. Aisch
Telefon: 09161-702 537
E-Mail: gynaekologie.nea@mvz-nea.de
Dr. med. Veronika Ernst
Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe
Qualifikationen:
DEGUM II Pränatale Sonographie, Zertifizierung Ersttrimesterscreening/Nackenfaltenmessung/Präeklampsiescreening der FMF London, Qualifikation zur fachgebundenen Genetischer Beratung, Schwerpunkt spezielle Geburtshilfe und Perinatologie, Lehrbeauftragte der TH Nürnberg, Studiengang Hebammenwissenschaften
Paracelsusstraße 30
91413 Neustadt a.d. Aisch
Telefon: 09161 - 702 537
E-Mail: praenatal@mvz-nea.de
Donnerstag 8 - 14 Uhr und nach Vereinbarung
Terminvereinbarung:
Telefonisch: 09161 - 70 2537
telefonische Terminvereinbarung Donnerstag 8 - 12 Uhr und Freitag 8 - 13 Uhr möglich
Oder per Mail: praenatal@mvz-nea.de